“FÜR SEINE THEOLOGIE KNIETE BENEDIKT XVI. NIEDER, DAS WISSEN WIR ALLE”

2013

26.X.2013

Am Morgen von Samstag 26. Oktober 2013 überreichte Papst Franziskus den Ratzinger-Preis an den anglikanischen Bibelforscher Richard Burridge und an den deutschen katholischen Theologen Christian Schaller, in der Sala Clementina des Apostolischen Palastes. Es waren zugegen: der wissenschaftliche Beirat und der Verwaltungsausschuss der Vatikanischen Stiftung Joseph Ratzinger-Benedikt XVI., zahlreiche Persönlichkeiten aus dem Vatikan und die Teilnehmer am internationalen Symposium "Die Evangelien: Geschichte und  Christologie. Die Forschung von Joseph Ratzinger", das vor kurzem in der neuen Aula der Synode im Vatikan zu Ende ging.

DER DRITTE JOSEPH-RATZINGER-PREIS

PROFILE DER PREISTRÄGER

RICHARD BURRIDGE

RICHARD BURRIDGE

Hochwürden Professor Richard A. Burridge (geb. am 11. Juni 1955) ist Dekan am King’s College London, wo er auch als Professor für Bibelinterpretation tätig ist. Richard Burridge schloss am University College von Oxford sein Studium mit dem Master und einem Forschungsdoktorat an der Universität von Nottingham ab. Seine Doktorarbeit über die Gattung der Evangelien wurde 1992 mit dem Titel „What are the Gospels? A Comparison with Graeco-Roman Biography” (“Was sind die Evangelien? Ein Vergleich mit der griechisch-römischen Biografie”) und hat großen Einfluss. Vor seinem Eintritt in das King’s College London, war Richard Burridge Kaplan der Universität von Exter (1987-1994), wo er auch Theologie und die Klassiker lehrte. E begann seine Karriere als Klassikspezialist und Lehrer an der Sevenoaks School (1978-1982) und setzte sein Studium zum anglikanischen Priester am St. John’s College von Nottingham fort. 1985 wurde er zum Diakon geweiht und 1986 zum Priester und war Kurat am St Peter und St Paul, Bromley, in der Grafschaft Kent (1985-1987). Richard Burridge war ab 1994 Dekan am King’s College London und wurde 2002 zum Mitglied des Instituts gewählt. 2007 wurde er zum Studienleiter für Studien zum Neuen Testament ernannt und 2008 erhielt er einen Lehrstuhl für Bibelinterpretation. Richard Burridge ist Mitglied der Generalsynode der Kirche von England und der Kommission zur Bewertung der Kurse für die Weihe und theologische Lehre (1996-2004); dzt. ist er als Vertreter der Kirchen-Kommissionäre tätig und ist auch Vize-Präsident der Ethical Investment Advisory Group (Beratergruppe zu ethischen Investitionen). Richard Burridge war Mitglied der Cumberland Lodge von 1998 bis 2008.

CHRISTIAN SCHALLER

Christian Schaller

Christian Schaller, geb. 1967 in München, studierte an der theologischen Fakultät der “Ludwig-Maximilians-Universität” in seiner Geburtsstadt. Bereits in seiner Diplomarbeit beschäftigte er sich mit einem Aspekt der Theologie Joseph Ratzingers / Benedikt XVI.: „Die eucharistische Ekklesiologie im Kontext der Sakramentalität der Kirche” war Titel der Diplomarbeit, die Prof. Dr. Gerhard Ludwig Müller vorgelegt wurde.

1997-2000  war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für systematische Theologie für zukünftige Gymnasiallehrer an der Ludwig-Maximilians-Universität München und am Forschungsprojekt “Religio. Geschichte eines grundlegenden modernen Konzepts, vom antiken Christentum bis zum 20. Jahrhundert.”

In der Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Dogmatik (2000-2003) an der Universität München entstand die Doktorarbeit, die zeigt, dass, anders als im 19. Jahrhundert, die  Entwicklungen der Ekklesiologie, zu einer intensiven Selbstreflexion der Kirche im 2. Vatikanischen Konzil führten und in der Kirchenverfassung Lumen gentium zusammenflossen. In erster Linie handelte es sich um die Analyse des Konzepts der “Sakramentalität der Kirche” in ihren neutestamentarischen Koordinaten und um die Geschichte der Theologie sowie um die systematische Darstellung des 19. und 20. Jahrhundert. Von 2003 bis 2012 war Christian Schaller theologischer Mitarbeiter des Bischofs von Regensburg Gerhard Ludwig Müller und gleichzeitig, ab 2008, stellvertretender Direktor des Instituts Papst Benedikt XVI., der die Herausgabe der Publikation”Joseph Ratzinger – Gesammelte Schriften” (Opera Omnia), anvertraut ist und die Errichtung einer Spezialbibliothek und eines Archivs für die wissenschaftliche Untersuchung des theologischen Werks des emeritierten Papstes.

Zu den Veröffentlichungen von Schaller zählen die Beiträge “Die nicht verlorene ‘Katholizität’ - Joseph Ratzinger und die orthodoxen Kirchen” sowie – als Mitherausgeber – die “Ratzinger-Studien” (seit 2008) und die “Mitteilungen. Institut Papst Benedikt XVI.” (seit 2008). Hauptthemen der Arbeit von Schaller sind die Christologie und die Ekklesiologie.

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