DER ERSTE JOSEPH-RATZINGER-PREIS

2011

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Am Morgen des 30. Juni 2011 um 11.00 überreichte der Heilige Vater Benedikt XVI. in der Sala Clementina des Apostolischen Palastes im Vatikan zum ersten Mal den von der „Fondazione Vaticana Joseph Ratzinger - Benedetto XVI“ (Vatikanische Joseph Ratzinger – Benedikt XVI. Stiftung) gestiftete “Ratzinger-Preis” an drei Theologen.

Die drei Preisträger waren: Prof. Manlio Simonetti, Italiener, Laie, Wissenschaftler für antike christliche Literatur und Patristik; Prof. Olegario González Hernández de Cardedal, spanischer Priester, Dozent für systematische Theologie; Prof. Maximilian Heim, Zisterzienser, Deutscher, Abt des Klosters Heiligenkreuz in Österreich und Dozent für Fundamental- und dogmatische Theologie.

Nach der Begrüßung durch Msgr. Giuseppe Antonio Scotti, Präsident der "Fondazione Vaticana Joseph Ratzinger - Benedetto XVI" und der Vorstellung der Preisträger durch Kardinal Camillo Ruini, Präsident des Wissenschaftsbeirates der Stiftung und der Dankesrede von Prof. P. Maximilian Heim, O. Cist. hat der Papst das Wort an die Anwesenden gerichtet.

Ansprache von Papst Benedikt XVI.

DIE PROFILE DER PREISTRÄGER

MANLIO SIMONETTI

Manlio Simonetti

Manlio Simonetti, geb.am 2. Mai 1926 in Rom, Juni 1947 Abschluss des Studiums für klassische Literatur an der römischen Universität "La Sapienza".

Ab November 1959 Professor für antike christliche Literatur an der Universität Cagliari; ab November 1969 Professor für Geschichte des Christentums an der Universität “La Sapienza" in Rom; 2001 an derselben Universität emeritiert; seit 1970 Dozent am Institut für Augustinianische Patristik in Rom.
Seit 1977 Mitglied der Accademia Nazionale die Lincei; Mitglied der Pontificia Accademia di Archeologia; der Société des Bollandistes; der römischen Gesellschaft für Geschichte des Vaterlandes; der Akademie für Wissenschaft, Literatur und Kunst in Neapel.

Von seinen Büchern sollen genannt werden: die kritische Ausgabe der Opera von Rufino von Aquileia, CCL XX (1061); die kritische Ausgabe von Cipriano, ad Donatumad Demetrianumde mortalitatede opere et eleemosynisde zelo et livore, CCL IIIa (1976); die Testi gnostici in lingua greca e latina (1993); Agostino, L'istruzione cristiana (1994); Origene, Omelie sul Cantico dei Cantici (1998); Gregorio Magno, Dialoghi, (2 voll.) Flavio Giuseppe, Storia dei giudei da Alessandro Magno a Nerone - Antichità giudaiche, libri XII-XX, (2002).
Dazu kommen diverse Monografien und Sammlungen von Artikeln: Studi sull'innologia popolare cristiana dei primi secoli, (1952); Studi agiografici, (1955); Studi sull'arianesimo, (1965); La crisi ariana, (1975); Studi sulla cristologia del II e III secolo, (1993); Storia della letteratura cristiana antica, (1999) und viele andere.
In seiner früh begonnenen Karriere – er wurde im Alter von 31 Jahren 1959 außerordentlicher Professor – liegt der Tätigkeitsbereich von Prof. Manlio Simonetti auch im Bereich der kulturellen Koordination als Direktor von angesehenen wissenschaftlichen Reihen (die Biblioteca patristica, die Corona Patrum) und von hervorragenden Initiativen als Herausgeber (z.B. L'Enciclopedia dei Papi bei Treccani) und auf höchster Ebene als Präsident der Unione Accademica Nazionale seit November 2000.

OLEGARIO GONZALEZ DE CARDEDAL

Olegario González de Cardedal

Olegario González de Cardedal, geboren am2. Oktober1934 in Lastra del Cano (Ávila). Er hat seine Grundausbildung in Arenas de San Pedro (Ávila) abgelegt und wurde am 21. Februar 1959 zum Priester geweiht. In der Folge hat er sein Studium der Geschichte, Philosophie und Theologie an den Universitäten München, Oxford und Washington vervollständigt.
Ordinarius für dogmatische Theologie an der Päpstlichen Universität von Salamanca und Direktor des Lehrstuhls "Domingo de Soto" derselben Universität, ebenfalls Mitglied der Internationalen Theologischen Kommission (1969-1979).
Leiter der Theologie Kurse an der Universidad Complutense (Escorial) und Begründer und Leiter der Escuela de Teologia K. Rahner-H.U. von Balthasar an der Universidad Internacional Menéndez Pelayo (Santander); Numerarisches Mitglied der Real Academia de Ciencias Morales y Políticas (Madrid).
Er ist Autor diverser Bücher über systematische Theologie, darunter: Misterio trinitario y existencia humana. Estudiohistórico-teológico en torno a San Buenaventura (Madrid 1965); Jesús de Nazaret. Aproximacióna lacristología(Madrid 1975-1993); Dios (Salamanca 2004); Fundamentos de cristología I-II (Madrid 2005-2006).
Unter seinen Büchern über andere Themen sind zu nennen: Elpoder y la conciencia. Rostrospersonalesfrente a poderesanónimos (Madrid 1985); España por pensar. Ciudadaníahispánica y confesióncatólica(Salamanca 1986); Cuatropoetasdesde la otraladera: Unamuno, Jean Paul Richter, A. Machado, Oscar Wilde (Madrid 1996).
Er erhielt Preise und Auszeichnungen, darunter den Premio Ortega y Gasset ‘Espasa Calpe’ de Ensayo (1984); den Premio Nacional de las Letras "Teresa de Jesús. Ávila" (2001), den Premio de Humanidades y Ciencias Sociales de Castilla y León (2004) und wurde mit der Medalla de oro de la Ciudad de Salamanca (2010) ausgezeichnet.

MAXIMILIAN HEIM, O. CIST.

Maximilian Heim, O. Cist.

Maximilian Heim, O. Cist., geboren 1961 in Kronach, Bayern. 1983 Eintritt in das Zisterzienserkloster Heiligenkreuz in Österreich, Priesterweihe 1988. Im selben Jahr war er einer der Gründermönche des deutschen Priorats von Bochum-Stiepel. 1996 wurde er Novizenmeister in Heiligenkreuz, und wenig später Prior. 2004 wurde er zum Prior in Bochum-Stiepel ernannt. Am 10. Februar 2011 wurde er zum Abt von Kloster Heiligenkreuz gewählt.
Ab 1996 war er Dissertant bei Prof. Dr. Bernhard Körner am Institut für Moral- und Dogmentheologie an der Universität Graz und promovierte 2004 mit einer Doktorarbeit über die Theologie von Joseph Ratzinger, mit dem Titel „Joseph Ratzinger - Kirchliche Existenz und existenzielle Theologie. Ekklesiologische Grundlinien unter dem Anspruch von Lumen gentium“(Frankfurt am Main 2004). 2005 erschien eine überarbeitete und erweiterte Ausgabe der Dissertation mit einem Vorwort von dem damaligen Kardinals Joseph Ratzinger, und 2007 erschien diese auch in Englisch mit dem Titel Life in the Church and Living Theology.
Seit 2007 ist er Ordinarius für Fundamental- und dogmatische Theologie (Kirchenwissenschaft) an der Universität Heiligenkreuz.
In Stiepel rief er eine Reihe von akademischen Konferenzen mit dem Namen "Auditorium". ins Leben.
2009 wurde er als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates des Instituts Papst Benedikt XVI. (Regensburg) berufen, und begleitet seither in beratender Funktion die Veröffentlichung der Opera Omnia von Joseph Ratzinger.

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