Bischofssynode, Papst Franziskus: “Gott hat den Menschen für ein Leben im Glück erschafft”.

papa, 4.X.15

(5/10/15) Am Sonntag eröffnete Papst Franziskus die XI. ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode unter dem Thema “Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute” mit einer Eucharistiefeier im Petersdom: “Die dauerhafte, treue, gewissenhafte, tragfähige, fruchtbare Liebe wird immer mehr belächelt und angesehen, als sei sie etwas Altertümliches. Es scheint, dass die am weitesten entwickelten Gesellschaften gerade die sind, die die niedrigste Geburtenrate und die höchste Quote an Abtreibungen, Scheidungen, Freitod, Umweltverschmutzung und sozialer Ungerechtigkeit haben”, sagte er in seiner Ansprache und fügte hinzu: “Nichts macht das Herz des Menschen so glücklich macht wie ein Herz, das ihm gleicht, das ihm entspricht, das ihn liebt und ihn von der Einsamkeit, von dem Gefühl, allein zu sein, befreit”. Denn “Gott den Menschen nicht zu einem Leben in Traurigkeit und Alleinsein erschaffen hat, sondern für ein Leben im Glück, in dem er seinen Weg gemeinsam mit einer anderen Person geht, die ihn ergänzt, damit er die wunderbare Erfahrung der Liebe macht: zu lieben und geliebt zu werden; damit er seine fruchtbare Liebe in seinen Kindern sieht, wie der Psalm sagt, der heute rezitiert wurde (vgl. Ps 128)”. Somit sei der Traum Gottes für sein geliebtes Geschöpf “zu sehen, dass es sich verwirklicht in der Vereinigung der Liebe zwischen Mann und Frau, glücklich auf dem gemeinsamen Weg, fruchtbar in der gegenseitigen Hingabe”.

In seiner Homilie zitierte Papst Franziskus zwei Mal Benedikt XVI. Zum einen aus Joseph Ratzingers Buch Auf Christus schauen. Einübung in Glaube, Hoffnung, Liebe: »Heute, wo die Verheißungen der unbegrenzten Freiheit voll ausgekostet sind, fangen wir an, das Wort von der „Traurigkeit dieser Welt“ neu zu verstehen. Die verbotenen Genüsse verloren ihren Glanz in dem Augenblick, in dem sie nicht mehr verboten waren. Sie mussten und müssen radikalisiert, immer neu gesteigert werden und erscheinen zuletzt doch schal, weil sie alle endlich sind, der Hunger aber nach dem Unendlichen geht« (Freiburg/Basel/Wien, 1989, S.73);  zum anderen die Enzyklika Charitas in Veritate: “»Ohne Wahrheit gleitet die Liebe in Sentimentalität ab. Sie wird ein leeres Gehäuse, das man nach Belieben füllen kann. Das ist die verhängnisvolle Gefahr für die Liebe in einer Kultur ohne Wahrheit« (Caritas in veritate, 3).

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