PRÄSENTATION DER JOSEPH-RATZINGER–BENEDIKT XVI.–BIBLIOTHEK IN ROM

20aprile2015

Am 20.04.15 wird in Rom die Joseph-Ratzinger-Benedikt XVI.-Bibliothek, die gänzlich dem Leben und der Philosophie von Ratzinger als Wissenschaftler und als Papst, als Teil der Bibliothek des Collegio Teutonico und des Römischen Instituts der Gesellschaft von Görres im Vatikan ins Leben gerufen. Die Ankündigung erfolgte durch Msgr. Stefan Heid, Direktor des Römischen Instituts, im Laufe der Präsentation des Buches Benedikt XVI., Diener Gottes und der Menschen, deutscher Herausgeber Schnell & Steiner, anlässlich des zehnten Jahrestags der Wahl zum Papst von Joseph Ratzinger, am 19. April 2005.

An der Veranstaltung, die am Nachmittag des 20. April in der Kirche des Campo Santo Teutonico, im Vatikan stattfand, nahmen unter anderen der Bruder des emeritierten Papstes teil, Msgr. Georg Ratzinger, die Kardinäle Bertone, Farina, Koch und Müller, die Erzbischöfe Farhat, Gänswein, Marra und Pozzo, sowie die Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland am Heiligen Sitz Annette Schavan.

Die nach dem emeritierten Papst benannte Bibliothek, die nächsten September ihre Pforten öffnen wird, wird zu Beginn ca. zweitausend Bände in verschiedenen Sprachen umfassen und ist charakterisiert als ein Ort, der all jenen offen steht, die an den Publikationen von und über Joseph Ratzinger interessiert sind, um sein Leben kennenzulernen und seine Theologie zu vertiefen. Viele Bände wurden von Benedikt XVI. selbst zur Verfügung gestellt, andere von der vatikanischen Stiftung, die seinen Namen trägt und die Initiative unterstützt hat.

Für den Präsidenten der Ratzinger Stiftung, Msgr. Giuseppe Antonio Scotti, “… gelang es  Benedikt XVI., die Komplexität der gegenwärtigen Zeit zu verstehen und half uns dabei, uns darin zu bewegen, weil er einen sicheren Anhaltspunkt darstellte. Don Giuseppe Costa, Direktor der Verlagsbuchhandlung des Vatikans, dankte dem emeritierten Papst für “ … das großartige Geschenk, das er uns mit seinen Werken und seiner theologischen Forschung hinterlassen hat ..”, und stellte fest, dass er “als Autor der Verlagsbuchhandlung des Vatikans, dem Verlang zu Bedeutung verholfen hat”.

Christian Schaller, Vizedirektor des Papst Benedikt XVI. Instituts in Regensburg, Gewinner des Ratzinger-Preises 2013, sprach über das Werk Benedikt XVI. “Diener Gottes und der Menschen” und nannte das Werk einen Tour d’Horizon über die acht Jahre der universellen Pastoralmission von Benedikt XVI., “.. eine Einladung, sich dem Erbe dieses von Gott für die Kirche so gewollten Pontifikats noch weiter anzunähern, die Lehren zu vertiefen und zu reflektieren.“

Das Buch, an dem zahlreiche Autoren mitgewirkt haben, – unter ihnen der Präsident des Vereins ehemaliger Schüler von Joseph Ratzinger Pater Stephan Otto Horn und die Kardinäle Cordes, Koch, Marx, Meisner, Müller – möchte einen Querschnitt durch das Werk von Papst Ratzinger in Worten und Bildern vermitteln, mit Essais, die einzelne im Laufe des Pontifikats behandelte zentrale Themen beleuchten, begleitet von zahlreichen Fotos.

“Natürlich wollten die Menschen Benedikt XVI. sehen, aber man wollte ihn vor allem hören.“ sagt Erzbischof Georg Gänswein, Präfekt des Päpstlichen Sitzes und Privatsekretär von Papst Ratzinger im Vorwort. “Wenn ich versuche, mich in den emeritierten Papst hineinzuversetzen, kann ich nicht umhin feststellen, dass er niemals sich selbst ins Zentrum seines Handelns gestellt hat, sondern er betrachtete sich immer als Botschafter des Glaubens, dessen Absicht es stets war, die Menschen mit sehr viel Achtsamkeit und Feingefühl zu Christus hinzuführen ”, sagte Schaller, „Das gelingt aber nur dann, wenn die Aufmerksamkeit von der eigenen Person abgelenkt und auf die eigenen Handlungen gerichtet und hervorgehoben werden kann, was ihm, wie wir alle wissen, vorzüglich gelungen ist.”

Einige der behandelten Themen: die Trilogie über Jesus von Nazareth, die Beziehung zwischen Glaube und Verstand, die enge Beziehung zu Johannes Paul II., die Enzykliken, das II. Vatikanische Konzil, die apostolischen Reisen, Ökumenismus, Priesteramt und Identität des Priesters.

“Es ist nicht leicht, in der Geschichte der Kirche einen Pontifex zu finden, dem es gelang ein theologisches Werk vergleichbaren Ausmaßes zu schaffen. Sein 16-bändiges Gesamtwerk legt Zeugnis ab von den sechzig Jahren des Wirkens dieses Papstes, der sich nicht nur mit Theologie beschäftigt hat, sondern auch mit sozialen Fragen und den Herausforderungen, die die Menschen und die ganze Welt  in der Zukunft zu bewältigen haben werden“, schloss Schaller. „All das bietet das Bild eines Universitätsprofessors, eines Bischofs, eines Kardinals und nicht zuletzt eines Papstes, der in erster Linie Prediger ist, der die Theologie als Voraussetzung für eine Botschaft betrachtet, die sich an den Menschen orientiert und sich an sie wendet, eine Botschaft, die in der Lage ist, zu begeistern und die zum Ziel hat, die uns allen innewohnende Hoffnung deutlich zu machen.“

 

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